Corona: Wohnungslose brauchen besonderen Schutz

Corona: Wohnungslose brauchen besonderen Schutz

Wie können wohnungslose Menschen vor einer Ansteckung mit Covid 19 geschützt werden? Und was passiert, wenn eine oder einer von ihnen positiv getestet wird?

Die Notschlafstelle der AWO in Malstatt hat schon in letztem Frühjahr schnell auf die Situation mit einem umfassenden Schutzkonzept reagiert. Dies umfasst, neben den üblichen Hygieneregelungen (AHAL), auch weitere einrichtungsspezifische Maßnahmen: So werden die Notschlaf-Zimmer nur noch mit einer Person belegt, der Tagesaufenthalt steht bis auf Weiteres nur den Übernachtungsgästen zur Verfügung und das tägliche kostenlose Mittagessen wird vor der Einrichtung aus dem AWO-SOS-Express heraus zum Mitnehmen verteilt. Auch Beratungen finden weiter
statt, doch unter Abstands- und Hygieneregeln. Die Gäste der Notschlafstelle haben die notwendigen Änderungen von Beginn an gut mitgetragen und nehmen die Angebote der Notschlafstelle nach wie vor gerne an. Aktuell werden jeden Mittag bis zu 40 Portionen warmes Essen ausgegeben.

Auch für den Fall eines positiven Testergebnisses, wenn z. B. Klienten ins Krankenhaus kommen, ist vorgesorgt: Gemeinsam mit der Stadt Saarbrücken hat die Notschlafstelle drei Quarantäne-Wohnungen mit dem Notwendigsten ausgestattet, in der positiv Getestete die Quarantäne-Zeit verbringen können. Da in der Zeit die Wohnung nicht verlassen werden darf, sorgt die Notschlafstelle mit Zuschüssen der AWO-Saarland-Stiftung immer für eine Grundausstattung an Lebensmitteln dort.

Zusätzlich wurde im Gebäude der Notschlafstelle selbst mit der Stadt eine weitere kleine Wohnung zur Quarantäne-Wohnung umgerüstet. Auch hier half die AWO-Saarland-Stiftung mit einem Zuschuss zur Einrichtung und sorgt für die Grundausstattung mit Lebensmitteln für jeden Gast. Außerdem durfte sich die Notschlafstelle über eine gespendete Küche für diese Wohnung freuen.

In der aktuellen Situation geht Einrichtungsleiter Torsten Lillig davon aus, dass die Quarantäne-Wohnungen auch zukünftig weiter gebraucht werden. Zumal ab nächster Woche Corona-Schnelltests bei den Übernachtungsgästen erfolgen. Dies soll helfen, mögliche Infektionen noch schneller zu erkennen und entsprechende Maßnahmen für die Betroffenen einleiten zu können. Auch für die Zeit nach der Quarantäne steht die Notschlafstelle allen mit ihrem Beratungs- und Betreuungsangebot zur Seite.