Digitales Lernen für alle
Die Corona-Krise hat an verschiedenen Stellen bestehende soziale Ungleichheiten deutlicher hervorgehoben, nicht zuletzt auch im Bildungsbereich. Schulschließungen und „homeschooling“ waren für alle Kinder und Eltern eine große Belastung. Für viele Kinder aus armen Familien war dies aber eine Überforderung; insbesondere dann, wenn es um digitalen Unterricht, Informationsbeschaffung und Austausch ging. Denn den Familien fehlt es oft nicht nur an einer ausreichenden technischen Ausstattung; viele Eltern können ihre Kinder auf diesem Gebiet auch nicht unterstützend begleiten.
Die Erfahrung machte auch Pfarrer i.R. Hermann Preßler, der auf dem Saarbrücker Wackenberg ehrenamtlich Flüchtlingskinder beim Lernen betreut. Schon nach einigen Wochen zeigte sich, dass die Kinder sprachlich und schulisch mehr und mehr zurückfielen. „Die Corona-Krise schneidet in unser aller Leben ein als Krise, als Katastrophe wirkt sie sich bei sozial schlechter gestellten Menschen aus“, so Pressler, denn für die Familien sei eine für den Unterricht geeignete digitale Ausstattung „beim besten Willen nicht erschwinglich“. Deshalb rief der engagierte Saarbrücker ein Nachbarschafts-Spendenprojekt ins Leben, das unter anderem auch von der AWO-Saarland-Stiftung unterstützt wurde. Insgesamt konnten so neun Kinder mit und ohne Migrationshintergrund gefördert werden und sind nicht mehr „digital abgehängt“.
Die AWO-Saarland-Stiftung setzt sich für nachhaltige Lösungen zur Verbesserung von Bildungschancen sozial benachteiligter Kinder ein, die aus der Armut führen. Auch die Wohngruppen für Kinder der AWO Saarland durften sich deshalb über einen Zuschuss der Stiftung zu dringend benötigten Tablets für den Heim-Unterricht freuen.